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Donnerstag, März 15, 2007

 

Microsoft SharePoint versus OPEN

Immer mehr Unternehmen überlegen sich den Einsatz von Microsoft SharePoint als Basis für Document-Management-, Collaboration- oder Intranet-Lösungen. Die Vorteile der nahtlosen Integration mit Office-Produkten erscheinen attraktiv, die Preise erträglich. Aus Microsofts Sicht ist SharePoint vermutlich das wichtigste Produkt überhaupt. Wenn Steve Ballmer (CEO) Sharepoint als das definite OS or platform for the middle tier bezeichnet, beginnt man die Bedeutung zu verstehen. Die SharePoint-Strategie ist eine Art Ausfallschritt aus der Dokumentenformat-Debatte. Formate werden irrelevant, wenn die Verbindung zwischen Erzeugern und Nutzern von Dokumenten durch MS SharePoint geregelt wird. Wenn die Rechnung aufgeht, werden sich viele Nutzer die Frage, ob sie Microsoft Office oder Windows ersetzen wollen, überhaupt nicht mehr zu stellen brauchen.
Die Alternative existiert: Open Source. Open-Source-ECM-Lösungen favorisieren offene Standards und den komponenten-basierten Einsatz von Technologien. Eines der wichtigsten Projekte in diesem Umfeld ist nach wie vor oder immer mehr Alfresco.
Alfresco hat mit der Version 2.0 (unter GPL) weitere Fortschritte gemacht und erfüllt nun neben Document-Management auch bezüglich Records-Management und Web-Content-Management die typischen Ansprüche von Unternehmen. Viele weitere Funktionalitäten wie die offene verteilte Suche (über unterschiedliche interne und externe Archive) wurden eingebaut. Zudem wurde das User-Interface durch Ajax-Integration (im Browser) weiter verbessert.
Bevor Unternehmen sich also leichtfüssig in eine neue (und vermutlich finale) Abhängigkeit zu Microsoft SharePoint begeben, sollen sie auf jeden Fall die Alternativen prüfen. Nicht, dass am Ende das Wow wegen der Erkenntnis kommt, hätte man doch früher

Montag, März 12, 2007

 

Open Source in der Verwaltung - Potential bei weitem nicht ausgereizt

Über die letzten Jahre haben sich öffentliche Verwaltungen dem Thema Open-Source strategisch genähert, während die meisten Unternehmen Open-Source heute als taktische und pragmatische Alternative sehen, wenn Informatik-Themen zur Lösungen anstehen. Viele Verwaltungen haben Open-Source-Strategien, -Leitlinien oder -Regulative definiert, um sicherzustellen, dass auf Basis der natürlichen Präferenz, Open Source einzusetzen, die Verwendung von Open-Source-Software strukturiert zunimmt. Die Präferenz für Open Source hat für Verwaltungen viele Gründe:
  • Viele Verwaltungen, inbesondere im europäischen Raum, aber auch in Asien und Drittweltländern, suchen Alternativen zu den dominierenden amerikanischen Software-Produkten und möchten die bestehenden Abhängigkeiten vermindern
  • Verwaltungen haben per Definition den Auftrag, effizient mit Steuergeldern umzugehen und sehen eine Chance, Informatik-Kosten durch den Einsatz von Open Source auf breiter Basis zu senken
  • Rund um die Open-Source-Projekte/-Produkte entstehen lokale Ökosysteme mit einer Vielzahl von Dienstleistern. Durch die Verwendung von Open-Source-Software kann dieses lokale Gewerbe gefördert und die lokale Wertschöpfung gesteigert werden
  • Das Open-Source-Modell entspricht den Denkmodellen und Verhaltensmustern von Verwaltungen. Die Art, wie Entscheide gefällt werden und wie der gemeinsame Vorteil in den Vordergrund gestellt wird, ist Verwaltungsorganisationen sympatisch
Der strategische Umgang mit dem Thema hat zu vielen Open-Source-Showcases im Umfeld von Verwaltungen geführt. Die Beispiele München und Wien (Desktops mit Open-Source) sind nur die Spitze des Eisberges. Viele, wenn nicht sogar die Mehrzahl der öffentlichen Verwaltungen setzen Open-Source im Bereich der Infrastruktur – Betriebssysteme, Systems Management, Datenbanken, Applikations-Server, etc. – und immer mehr auch auf dem Desktop ein. Dies ist ein erfolgsversprechender erster Schritt, doch besteht in der Verwendung von Open Source und in der Adoption der Open-Source-Entwicklungsansätze noch wesentlich mehr Potential:
  • Kommunen (z.B. Kantone oder Gemeinden) weisen allesamt ähnliche Aufgabengebiete, Prozesse und Arbeitsabläufe auf. Die Unterstützung dieser Themen kann mit einer gemeinsamen Anwendungsentwicklung in offenen oder halboffenen Communities angegangen werden. Dies würde die Entwicklungskosten für den einzelnen drastisch senken und für alle zu besseren und breiter abgestützten Lösungen führen. Einen Schritt weitergehend, ist es sogar denkbar, die Software-Unterstützung als „Software as a Service“ redundantfrei anzubieten und damit auch die Betriebskosten massgeblich zu senken. Was mit salesforce.com im CRM-Bereich funktioniert, kann im Verwaltungsbereich für Arbeitsgebiete wie Motorfahrzeugkontrolle, Schulwesen, Steuerwesen, etc. genauso funktionieren.
  • Was einzelne Kantone und Gemeinden heute schon machen, kann noch wesentlich ausgebaut werden, nämlich der breite Einsatz von Open-Source-Entwicklungs- und -Laufzeitumgebungen. Dank offener Standards sind die Risiken hier gering.
  • Die Exponenten von Web 2.0 wie Google, YouTube oder Flickr haben es vorgemacht. Mit Open Source können gerade Web-Anwendungen mit geringen Mitteln hochflexibel und agil entwickelt und später auch skaliert werden. Damit empfiehlt sich Open Source insbesondere für den Einsatz im eGovernment-Umfeld. Viele innoative Programmiersprachen und Frameworks kommen aus dem Open-Source-Umfeld und werden auch heute schon bei zahlreichen Projekten auch im Verwaltungsumfeld eingesetzt.
  • Durch breite Nutzung von Open-Source-Anwendungen und Komponenten (z.B. Document-Management, Content-Management, Collaboration, Workflow-Management, etc.) lassen sich neue Applikationen schneller, sicherer und günstiger implementieren.
  • Die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und dem Vorantreiben von Standard-Infrastruktur könnte wesentlich weiter gehen, als dies heute der Fall ist. Wieso zum Beispiel gibt es noch keine SWISS-Delux-Initiative, die die Schaffugn eines schweizer Desktops auf Linux-Basis bezweckt? Die Anforderungen der meisten öffentlichen Verwaltungen an den Desktop sind ähnlich, eine gewisse Standardisierung würde die Entwicklung von Migrationshilfsmitteln erleichern und die Support- und Schulungsaufwände senken.
  • Verwandt mit der Open-Source-Thematik ist die Etablierung von offenen Standards. Auch hier könnten Verwaltungen wesentlich besser zusammenarbeiten und z.B. Standards für den Datenaustausch für spezifische Anwendungsgebiete koordinieren, so dass auch hier die Kosten der Anwendungsentwicklung sinken würden.
Viele Verwaltungen haben die Möglichkeiten und Potentiale des Einsatzes von Open-Source verstanden und begonnen, die Vorteile für sich zu nutzen. Interessanterweise zeigt sich aber, dass verwaltungsähnliche und halböffentliche Konstrukte, wie z.B. Krankenkassen, AHV oder Suva den Vorteilen von Open Source wesentlich weniger offen gegenüberstehen. Im Gegensatz zu vielen öffentlichen Verwaltungen aber auch zu progressiven Firmen im offenen Markt wird Open Source hier oftmals ignoriert und damit auch auf die Vorzüge, Kosteneinsparmöglichkeiten und alternativen Implementierungsansätze verzichtet.

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