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Freitag, November 16, 2007

 

Kommerzielle Open-Source ist kein Werk des Teufels

Der Open-Source-Boom ist daran, die Software- und IT-Industrie zu verändern. Open-Source-Software kann günstig entwickelt werden, da viele der Beiträge ohne kommerzielle Interessen geleistet werden und beim Bau neuer Plattformen und Lösungen ein riesiges Repertoire an Komponenten, die wiederum Open Source und damit damit meist kostenlos sind, eingesetzt werden kann, was sowohl den Implementierungsaufwand als auch die Entwicklungsdauer senkt. Open-Source-Software wird ausschliesslich über den günstigen Internet-Kanal vertrieben respektive verteilt. Der offene Quellcode erlaubt es den Nutzern, die Software ohne externen Support zu betreiben oder die Unterstützung von verschiedenen Anbietern, die zueinander im Wettbewerb stehen günstig einzukaufen.
Auch kommerzielle Software-Firmen haben die Vorteile von Open Source entdeckt, da es ihnen damit möglich wird, neue Produkte schnell zur Marktreife zu entwickeln und in kurzer Zeit eine grosse Marktpenetration zu erreichen. SugarCRM zum Beispiel wurde über 1.2 Millionen heruntergeladen seit der Gründung des Projektes 2004. Wenn nur ein kleiner Teil der 10'000 Community-Teilnehmer Fehler melden oder Verbesserungen vorschlagen, ergibt dies bereits eine beindruckende Feedback- und Innovationskraft, die traditionelle Software-Unternehmen auch über viele Jahre nicht erreichen konnten. Ähnliches gilt für Firmen wie Alfresco, Groundworks, OpenBravo oder Pentaho.
Kommerzielle Software-Firmen beschäftigen Software-Entwickler, Produkt-Manager, Support-Ingenieure, etc. und diese Leute wollen genau wie jeder andere Angestellte Geld verdienen. Die Investoren erwarten Wachstum, wachsende Umsätze und Renditen. Auf dieser Basis entstehen die Geschäftsmodelle, die unter dem Stichwort „kommerzielle Open Source“ figurieren: Einer Open-Source-Version der Software wird eine komplettere kommerzielle Version zur Seite gestellt, die die höheren Ansprüche von grossen Unternehmen und Organisationen befriedigen kann und gleichzeitig auch die Basis von Support- und Wartungsgleistungen des Anbieters ist. Diese kommerzielle Version entfernt sich meistens grundlegend vom Open-Source-Modell, der Mieter/Käufer muss Einschränkungen seiner Freiheit vergegenwärtigen, im schlimmsten (seltenen) Falle ist nicht einmal der Code mehr sichtbar. Diese Einschränkungen haben in der interessierten Öffentlichkeit zu verbitterten Diskussionen geführt, mancher Anbieter wurde des „Etikettenschwindel“ verdächtigt.
Man sollte aber trotz dieser Kritik die verbliebenen Vorteile des Open-Source-Modelles nicht vergessen. Weiterhin sind die einfache Beschaffbarkeit zumindest für die offene Version für Pilotanwendungen und Tests gegeben, Veränderungen können selber vorgenommen werden, Fehler können selbständig analysiert und notfalls auch behoben werden, die Qualität der Kernmoduln ist durch das Open-Source-Modell hoch und in jedem Falle ist man vom Hersteller weniger abhängig, als dies bei traditionellen Alternativen der Fall wäre.
Viele Software-„Käufer“ zeigen sich aber unzufrieden und erwarten Gratis-Software oder sind nicht bereit, die Miet-/Subskriptionsbedingungen zu akzeptieren. Bei der Miete eines Autos ist es jedermann klar, dass er kein Recht mehr auf das Auto hat, wenn er es zurückgibt, bei Software argumentieren viele Leute anders.
Dabei weist kommerzielle Open Source gerade für Unternehmen auch erhebliche Vorzüge auf. Die Funktionalität ist auf die höhere Komplexität der Anwendung in grossen Organisationen und die notwendige Integration in typische Enterprise-Architekturen ausgelegt. Es existiert eine skalierbare und meist globale Support-Organisation. Es werden zusätzliche Dienstleistungen wie Schulung und Implementierungsunterstützung angeboten.
Die Anbieter von kommerzieller Open Source selber wandern auf einem schmalen Grat. Sie müssen gleichzeitig die Community rund um die Open-Source-Version bei Laune halten und die Kunden der kommerziellen Versionen mit Mehrwert zufrieden stellen. Der Druck der Communities hat in vielen Fällen zur Adoption von OSI-akzeptierten Lizenzmodellen wie GPL geführt und manche Kritik an fehlenden Funktionalitäten der Open-Source-Versionen wurde erhört. Gleichzeitig können nur durch ständige Innovation und wertvollen Erweiterungen die Subskriptions-Nehmer kommerzieller Versionen an der Stange gehalten werden. Ob in diesem Kräftefeld genug Platz für Profitabilität und nachhaltiges Wachstum bleibt, müssen die Anbieter noch beweisen. Die Ampel steht dafür aber bisher auf grün.

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Donnerstag, November 08, 2007

 

Gartner: Enterprise 2.0 is unavoidable - an Enterprise 2.0 führt kein Weg vorbei

Enterprise (web) 2.0, "collaboration" und "social software" war eines der am breitesten abgehandelten Themen anlässlich des Gartner IT Symposiums in Cannes diese Woche. Die Gartner-Analysten machten den anwesenden rund 3'500 CIOs und IT-Directors klar, dass kein Weg an Enterprise 2.0 vorbeiführt. Sie erwähnten das enorme Potential, das in einer Verbesserung der Zusammenarbeit in grossen Firmen und in der Nutzung des heute vielfach schlecht zugänglichen Erfahrungsschätzes und Wissens steckt.
Klare Empfehlung: Firmen, die sich hier einen Konkurrenzvorteil schaffen wollen, können nicht warten, bis die grossen Anbieter Enterprise-2.0-Funktionalitäten und Features integriert haben werden. Es gilt jetzt zu handeln! Open-Source-Technologien wie WordPress, Drupal oder Alfresco bieten schon heute viele der Dinge, die eine bessere Nutzung der kollektiven Intelligenz in Unternehmen erlauben.

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