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Mittwoch, Dezember 24, 2008

 

Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!

Das Jahr legt sich zur Neige, wir haben uns alle etwas Ruhe verdient. Soviele Überraschungen, soviel Unerwartetes, soviele Profezeiungen, die daneben lagen. Geniessen wir die besinnlichsten Tage, um uns auf das neue Jahr vorzubereiten.

Frohe Weihnachten und einen guten Rusch ins neue Jahr wünscht Bruno von Rotz


Sonntag, Dezember 21, 2008

 

Das Open-Source-Jahr 2008 im Rückblick: Erfolg, Innovation, Adoption und Vielfalt

Das Jahr 2008 war ein wichtiges Jahr für Open Source, und ein erfolgreiches dazu. Wir konnten eine beschleunigte Adoption, vertärkten kommerziellen Erfolg, mehr Innovation, bessere Zusammenarbeit und eine verstärkte Vielfalt für den Nutzer beobachten. Und so wie es aussieht, ist ein Ende des Erfolges von Open Source nicht abzusehen.
Die folgenden Abschnitte fassen unsere Beobachtungen während der letzten zwölf Monate zusammen.

Beschleunigte Adoption von Open Source
Open Source wurde zum “Normalfall” für die meisten Unternehmen. Noch selten herrschte eine derartige Einigkeit zwischen Marktforschern und Analysten wie Gartner oder IDC und CIO.com bezüglich der Einschätzung des Open-Source-Erfolges.
Die Finanzkriste und die drohende Rezession taten ein übriges, um Open Source zu positionieren und als Rezept gegen schrumpfende Informatik-Budgets und ständig steigende Innovations-Anforderungen zu empfehlen.
In Europa ist die Nutzung von Open-Source-Technologien besonders stark fortgeschritten. Alleine schon Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen weisen eine stärkere Open-Source-Adoptionsrate auf als die USA.
Sicherheitslecks in breit genutzter kommerzieller Software führte ebenfalls zu verstärkter Nutzung von Open Source, wie dies am Beispiel von Firefox auf Kosten von Microsoft’s Internet Explorer neulich zu sehen war.
Und nicht zuletzt bewegte die stetig fortschreitende Konsolidierung unter den kommerziellen Software-Anbietern – Oracle übernahm z.B. BEA, IBM und OpenText im ECM-Übernahmefieber, schrumpfende Anzahl an unabhängigen Business-Intelligence-Anbietern – manchen Informatik-Entscheider dazu, seine Technologie-Entscheide zu überdenken und Open-Source-Alternativen zu prüfen.

Erfolgreiche kommerzielle Open-Source-Anbieter
Die führenden Open-Source-Anbieter ritten weiterhin auf der Erfolgswelle. Alfresco, SugarCRM, RedHat/JBoss, etc. berichteten allesamt über gute Fortschritte und Business-Pläne konnten in den meisten Fällen gehalten, wenn nicht sogar übertroffen werden.
Eine grosse Anzahl von Open-Source-Firmen erhielt zusätzliche finanzielle Mittel im Jahre 2008, unter anderem OpenBravo, Alfresco, Optaros, DotNetNuke, SugarCRM, EnterpriseDB, GreenPlum, JasperSoft, Open-Xchange, Nuxeo, um nur einige zu nennen. Die grosse Frage bleibt allerdings, wie lange diese Finanzspritzen reichen müssen, nachdem inzwischen auch mancher Risikokapitalgeber kleinere Brötchen bäckt.
Einige Open-Source-Firmen entschieden sich, Wachstum und Angebut über Akquisitionen zu vergrössern, unter anderem SpringSource durch Kauf von Covalent oder RedHat mit der Akqusition von Qumranet.
Stiftungen bleiben ein verlässliches Fundament für nachhaltige Open-Source-Entwicklungen. Ausserhalb der bekannten und erfolgreichen Stiftungen wie Mozilla oder Apache wurde dieses Jahr die Django Sofware Foundation gegründet, um die Entwicklung des auf Python basierenden Web-Frameworks Django zu unterstützen.

Open Source Enterprise Content Management noch interessanter
Noch stärker als in den Jahren zuvor, waren Open Source Content-Management-Lösungen in der Lage, ihre traditionellen Konkurrenten in Evaluationen und Ausschreibungen zu übertreffen. Web-2.0- und Enterprise-2.0-Initiativen in grossen Firmen stellten des öftern Open-Source-Stacks (z.B. auf Basis von Alfresco, Drupal, Liferay, etc.) den herkömmlichen Kandidaten (MS Sharepoint, Lotus, etc.) gegenüber. Ebenfalls symptomatisch für das gewachsene Interesse der Informatik-Entscheider ist das Faktum, dass die drei beliebtesten und am meisten erforschten Technologien auf EOS Directory Open Soruce ECM-Lösungen sind.

Innovation und Fortschritte rund um Open Source
Im Jahre 2008 konnten wir einige richtungsweisende neue Releases von einflussreichen Open-Source-Projekten mitverfolgen: Firefox 3.0 erreichte 8.3 Millionen Downloads in nur 24 Stunden, Open Office 3.0 wurde in den ersten beiden Monaten bereits von rund 18 Millionen Nutzern heruntergeladen. Beide Produkte überzeugten mit neuen Funktionalitäten und verbesserter Benutzbarkeit. Mit Google Chrome (Browser) oder DimDim (Webkonferenz-Plattform) wurden spannende neue Technologien vorgestellt.
Das wiedererwachte und verstärkte Interesse an mobilen Geschäftsanwendungen ist nicht zuletzt Google Android und natürlich dessen kommerziellen Wiedersachers iPhone, dem überraschenderweise entgegen der proprietären Natur auch manches Open-Source-Geek-Herz zuflog, zu verdanken.
Mit dem Erfolg von “Cloud Computing” gerieten auch eine ganze Reihe von Open-Source-Technologien ins Augenmerk der Informatik-Ingenieure, so z.B. Eucalyptus, Globus Nimbus, RESERVOIR oder OpenNebula.
Insgesamt war 2008 ein sehr produktives Jahr. Über 80% der auf EOS Directory geführten Projekte publizierten neue Releases, einige sogar mehrere im gleichen Jahr. Und Open-Source-Communities haben viel gearbeitet. Gemäss einer Studie von Blackduck wurde 23% des gesamten herunterladbaren Open-Source-Codes neu geschrieben, respektive ergänzt und neu publiziert.

Open Source und Open Standards
Offene Standards wurden auch dieses Jahr stark beachtet und die Symbiose mit Open Source verstärkt wahrgenommen. Der neue Standard im Bereich Document/Content Managment CMIS wurde wohl durch ein ganzes Gremium von kommerziellen und offenen Software-Anbietern vorangetrieben, implementierte Beispiele kamen mit Alfresco, Joomla oder Magnolia aber zuerst aus der Open-Source Welt. OpenID ist ebenfalls ein Standard, der im Open-Source-Umfeld beschleunigt adoptiert wird. Microsoft kündigte die ernsthafte Unterstützung von ODF (Open Document Format) an. Neue Standards wie openAuth, DiSo oder OpenSocial erzeugten viel Aufmerksamkeit auch für die Open-Source-Technologien in deren Umfeld.

Traditionelle kommerzielle Anbieter adoptieren Open Source
„If you can’t fight them, join them”. Wiederum konnten wir eine Reihe von Akquisitionen beobachten, wo sich traditionelle Informatik-Anbieter Open-Source-Firmen einverleibten. So akquirierte Sun MySQL und kaufte Virtualbox (Innothek). Novell übernahm SiteScape.
Einige kommerzielle Anbieter wählten eine „Hybrid-Strategie wie z.B. Iona oder Nokia, die Symbian/Trolltech übernahm. Auch Microsoft akzeptiert mit der Bereitstellung der CodePlex-Plattform und der Publikation der (OSI-zertifizierten) Microsoft Public License die zunehmende Bedeutung von Open Source. Adobe (opensource.adobe.com), BT (Übernahme von Osmosoft, strategische Zusammenarbeit mit SugarCRM) sind weitere Beispiele.
Einige ehemals kommerzielle Anbieter öffneten ihre Software, um damit einen grösseren und internationaleren Markt anzusprechen, wie z.B. Oxid eSales, die hier dem erfolgreichen Beispiel von Ingres nacheifern.

Lösungen für das Support-“Problem”
Support-Dienstleistungen wurden in früheren Jahren als Schwachpunkt und Hindernis für die Adoption von Open Source gesehen. Die Lage hat sich aber dank vieler verschiedener Anbieter und Angebote immer stärker verbessert. Sourcelabs z.B. hat ein innovatives Selbstbedienungsangebot für eine Reihe von Technologien vorgestellt und damit eine weitere Alternative geschaffen. Neue Firmen wurden und werden aufgebaut, um Dienstleistungen zu spezifischen Technologien anzubieten. Acquia z.B. bietet Software-Bundles, Erweiterungen, Support und Professional Services rund um die Open-Source-CMS-Technologie Drupal an.

Hoffnungen, die unerfüllt blieben
Nicht alle Wünsche gingen im Jahre 2008 in Erfüllung. Nachwievor gibt es keine breit eingesetzte und modular aufgebaute und einfach erweiterbare CRM-Lösung auf Java-Basis, nachwievor gibt es keinen klaren Sieger im Umfeld von Content Management – tatsächlich sind mehr Alternativen dazugekommen in den letzten zwölf Monaten. Es gibt keine führende Technologie, um Ajax-Anwendungen zu entwickeln oder Portale zu implementieren. Und die grosszügige Auswahl an Web-Frameworks macht die Wahl für den Entwickler immer noch schwer und risikobehaftet. Und – haben wir wirklich noch einen weiteren Internet-Browser nötig, nachdem wir schon mit den bisherigen genügend Kompatibitätsprobleme hatten? Nun, Auswahl ist in jedem Fall besser als eine Monokultur. Da ist es wohl besser, weiterhin „offen“ zu bleiben.

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