Montag, Juli 07, 2008
E-Commerce 2.0 – Hype oder Realität?
Im Rahmen des internationalen E-Commerce Kongresses 2008 am 19./20.Juni 2008 in Wiesbaden wurde bereits über eCommerce 3.0 referiert (How eCommerce Becomes a Uniquely Great Experience, by Daug Mack, VP, Creative Solution Services, Adobe). Was bedeutet die Versionierung einer Online-Practise? Sicherlich nicht die Ankündigung eines neuen Software Releases. Die Online-Practise E-Commerce benötigt neue Impulse. Realisierte, teilweise experimentell implementierte neue Konzepte lassen eine neue Generation von E-Commerce-Anwendungen erwarten. Mit einer neuen Generation von implementierbaren Konzepten ist sicherlich ein Versionswechsel gerechtfertigt, um den Quantensprung zu verdeutlichen. Jedoch erscheint mir sinnvoll, diesen Quantensprung eher mit E-Commerce 2.0 zu verbinden. Analog zum Trend im Internet mit Web 2.0 gilt es die Vorteile eines neuen Zusammenwirkens von Internetbenutzern, neuen Web Technologien und den daraus zu ziehenden Nutzung für E-Commerce zusammenzubringen.
E-Commerce 2.0
Der ständige Anstieg der Internetnutzung (siehe Studien der Allensbacher Computer und Technologie Analyse 2007) durch die wachsende Zahl der Internetnutzer, die Erhöhung der Nutzungsfrequenz, der wachsenden Reichweite einer Portallösung sowie der Einbezug neuer Altersgruppen in die verstärkte Internetnutzung wird auf die weitere Entwicklung der E-Commerce Practise einen erheblichen Enfluß haben. Gewinner im Vertriebskanal werden solche Unternehmen sein, die in der Lage sind
- die Attraktivität des Online Erlebnisses zu steigern,
- die Durchführung des Geschäftsprozesses für den Benutzer einfacher und übersichtlicher zu gestalten,
- die Kundenmeinung im Warenangebot und bei der Gestaltung des Online-Shops effizient zu integrieren.
Im Ergebnis wird dies zur Steigerung des Besuchsfrequenz und zur Reduktion der „Drop-out“ Rate bei der Abwicklung des Einkaufs führen. Beides führt zu erhöhtem Umsatzanteil, verbesserte Darstellung der Marke(n) und trägt somit zum Geschäftserfolg entscheidend bei.
Prinzipien zukünftiger E-Commerce Plattformen
Es mag viele Dimensionen der Betrachtung zukünftiger E-Commerce Plattformen geben. Ich beschränke mich hier, die wesentlichen Aspekte in 4 Kategorien darzustellen.
- Übersichtliche Darstellungen und Benutzerführung:
Geht es Ihnen auch so, dass Sie beim 4-ten bis 5-ten Seitenwechsel schon vergessen haben, was Sie auf der Seite eines Online-Shops oder Online-Marktplatzes wollten? Nun, die Herausforderung liegt in der Führung des Benutzers und der Darstellung der Produkte, sodass der Kunde nie den Faden verliert. „Single Page“ ist das Motto, sodass der Kunde immer den Zusammenhang seiner Aktivitäten und Interessen im Auge bahalten kann. Dabei geht es nur bedingt um „Ästhetik“, sondern um gute, teilweise multimediale Präsentation der Produkte und um Interaktionen für den Einkaufsprozess, die durch asynchrone Mechanismen zur Aktualisierung angeboten werden.
- Relevante Informationen zum richtigen Zeitpunkt.
Geht es Ihnen nicht auch so, daß Sie ein preislich interessantes Angebot nicht abschliessend beurteilen konnten und damit eine Kaufentscheidung fallen lassen, weil die Produktspezifikation nicht einfach zugänglich war oder Sie sich noch zwischen technisch vergleichbaren Produkten in einem interessanten Preisbereich abschliessend informieren wollten? Neue Oberflächenelemente mit „realtime“-Feedback sowie der übersichtliche Produktvergleich auf die wirklich aus Kundensicht interessanten Angebote verbessern das Kauferlegnis. User Experience (UX) Deign hat eine neue Bedeutung im Rahmen von E-Commerce 2.0
- Die Meinung anderer Kunden zählt
Geht es Ihnen nicht auch so, daß der Feedback von Freunden und Bekannten zu einem Produkt mehr zählt als die Anpreisung durch den Verkäufer? Social Networking der Gemeinschaft der Kunden wird in der E-Commerce 2.0 Ära eine wichtige Komponente sein. Beurteilungen von Produkten und Einkaufserlebnissen sowie die hoffentlich positiv gemachten Empfehlungen an Freunde und Bekannte wirken vertriebssteigernd, wenn die Community Gedanken eingebunden werden und damit der Online-Händler durch schnellen Feedback seine Position im Online-Handel verbessern kann.
- Einfacher Kaufabschluß ist notwendig
Geht es Ihnen nicht auch so, daß nach einer Kaufentcheidung Sie noch unzählige Schritte durchführen müssen, um nach Eingabe teilweise hochsensibler Daten Sie vielleicht einen direkten Feedback zur Bestellung erhalten? Hier ist wieder Übersichtlichkeit, einfache Benutzerführung und realtime-Feedback gefordert. „1-Step-Checkout“ reduziert die „Drop-out“-Rate.
Hype oder Realität?
Die Konkurrenz schläft nicht. Schauen Sie sich mal bei fnac um [http://micro-informatique.fnac.com] und stöbern Sie dort nach der Darstellung Laptops. Dort finden Sie eine moderne Benutzerschnittstelle zur Produktauswahl und Produktvergleich. Orzar.net hat in Zusammenarbeit mit Amazon.com ein „One Page“ Einkaufserlebnis für Bücher realisiert [ http://book.orzar.net ].
Labels: "Open Source" Programmiersprache "Web 2.0" Web-Entwicklung, E-Commerce, Optaros, RIA