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Sonntag, Juli 20, 2008

 

Versicherungen unterschätzen den ROI von RIA

Wenn man sich aktuelle Versicherungs-Webseiten anschaut, erstaunt immer wieder, wie wenig sich diese Seiten in den letzten fünf Jahren verändert haben. Es scheint, dass in vielen Fällen nachwievor dieselben traditionellen Paradigmen verfolgt werden. Neue Technologien und neue Dialog-Ansätze werden nur zögerlich, wenn überhaupt angewendet. Es scheint, dass Web 2.0 noch nicht bis zu den Versicherungen durchgedrungen ist. trotz grosser Vorteile für die Benutzer und Erweiterungen der Dialogmöglichkeiten für die Versicherung. Insbesondere wenn man Versicherungsseiten mit den fortschrittlicheren eCommerce-/Detailhandelsseiten vergleicht, erkennt man viele, oftmals einfach anwendbare Rezepte, wie Webseiten verbessert und einfacher nutzbar gemacht werden können. Dass sich damit verbesserte Konversionsraten, höhere Datenqualität, weniger Reklamationen und insgesamt höhere Umsätze/Prämienvolumen erreichen lässt. Insbesondere bei den Preisanfrage-Dialogen lässt sich vieles verbessern, aber auch an diversen anderen Stellen der typischen Versicherungsseite:
  • Preisanfragen sollten auf einer Seite abgewickelt werden können, statt über viele Dialogseiten verteilt zu sein. Dabei sollte sich der Aufbau der Seite je nach gewählten Optionen verändern, eingegebene Daten sollten gespeichert bleiben und auch bei angepasster Auswahl weiterverwendet werden können. Produktelemente sollten einfach selektierbar sein, „Auto-Completion“ und sofortiger Feedback auf Fehleingaben sollte selbstverständlich sein. Der Benutzer sollte immer mit aktuell nachgeführten jährliche Prämien und dem entsprechenden Versicherungsschutz informiert werden.
  • Der Nutzer sollte bei seiner Tätigkeit, z.B. der Evaluation des Versicherungsschutzes, unterstützt werden, indem er zum Beispiel verschiedene Varianten abspeichern und vergleichen kann. Beim Zurückkehren auf die Seite sollten diese Daten noch vorhanden sein und wieder abgegriffen werden können.
  • Die Performance der Seiten kann via Pre-Caching verbessert werden.
  • Multi-Kanal-Marketing-Automation beginnt oftmals auf der Webseite, sollte aber auch über andere Kanäle zusammengeführt werden.
  • Multimediale Inhalte (Video, Ton, Bild) kann dafür eingesetzt werden, Zusammenhänge besser zu erklären, wie z.B. die Auswirkung einer Lebensversicherung auf die Altersvorsorge. Andere Anwendungen wären Filme, die erklären welche Versicherungskomponenten vor welchen Risiken schützen.
  • Versicherungen verfügen über Unmengen von Daten, die – meist in aggregierter Form – zugunsten der Kunden eingesetzt werden könnte ("open data"). Versicherungen könnten z.B. ihre Kunden auf risikoreiche Attribute oder Kombinationen aufmerksam machen. Daten könnten für – teilweise vielleicht nicht allzu ernstzunehmende, aber aus Marketing-Sicht attraktive - Quizes genutzt werden.
  • Zuallerletzt sollten Versicherung darüber nachdenken, wie sie ihre Preisanfrage-Applikationen in andere Webseiten syndizieren, ohne jedes Mal Integrations- und Entwicklungsaufwände zu leisten, gleichzeitig aber volle Kontrolle über die Benutzerinteraktion behalten.
Viele der oben genannten Verbesserungen lassen sich auch in bestehenden Seiten erreichen, z.B. durch Einsatz von Ajax oder Flash, allerdings erscheinen viele der heutigen Versicherungs- und Krankenkassen-Seiten stark überholungsbedürftig und mit kosmetischen Korrekturen dürfte es da nicht getan sein, wenn man den Anschluss an die Spitze nicht verlieren will.

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