Donnerstag, Juli 20, 2006
Kommerzielle Open Source – Widerspruch oder die Zukunft?
Ein Segment von Open-Source-Firmen versucht mit einem sogenannten „Dual-License“-Modell Geld zu verdienen, indem auf der identischen oder einer abgewandelten und meist auf Unternehmensbedürfnisse optimierten Version klassische Lizenzabgaben fällig werden (Beispiele: SugarCRM, MySQL, eZpublish).
Die meisten Unternehmen im Umfeld von Open Source aber schöpfen ihre Umsätze aus Dienstleistungen, sei es durch das Anbieten von Paketierungs- oder Wartungs-Services oder durch den Verkauf von produktspezifischen Dienstleistungen wie Support, Ausbildung oder Implementierungs-/Nutzungsunterstützung (Beispiele: Jboss, Alfresco, LogicBlaze). Die Bezahlung erfolgt meist über sogenannte "Subscriptions" (oder auch Service-Abonnemente).
Aufbauend auf Open-Source-Software bietet eine weitere Gruppe von Unternehmen Hosting-/Betriebs-Dienstleistungen, sowie Consulting und System-Integrationsunterstützung an. Die Bindung zu den Produkten ist hier schwächer, aber meist ein Differenzierungsfaktor. Diese Gruppe ist vermutlich das am schnellsten wachsende Segment und tritt meist lokal und mit schlankem Aufbau an. Optaros ist ein einer der wenigen internationalen Anbieter. Darüber hinaus wird Open Source natürlich genutzt, um andere Produkte günstiger erstellen und damit wettbewerbsfähiger zu gestalten (Stichwort "Appliances").
Mit Open Source lässt sich durchaus Geld verdienen, dies beweisen insbesondere die Dienstleister rund um Open Source. Das grosse Interesse von Kapitalgebern und Presse an den Open-Source-Produktfirmen zeigt aber auch das Potential des Dual-License- und des Subskriptions-Ansatzes. Im Produktgeschäft wird aber nur die Konsolidierung auf wenige Alternativen in einem spezifischen Segment den Erfolg bringen, d.h. es können nicht alle gewinnen.